Präeklampsiescreening

Was ist eine Präeklampsie?

Eine Präeklampsie ist eine Erkrankung, die nur in der Schwangerschaft auftritt, die also gebunden an die Einheit Mutter – Plazenta – Kind ist. Sie kommt meist erst in der zweiten Hälfte oder im letzten Drittel der Schwangerschaft zum Tragen. Die Häufigkeit liegt in Europa bei 2-5% aller Schwangerschaften und ist damit höher als z. B. die Häufigkeit einer Chromosomenstörung. Das Krankheitsbild ist jedoch nach wie vor nicht allen Schwangeren bekannt und wird häufig unterschätzt. Bei der Mutter äußert sie sich in einem erhöhten Blutdruck, häufig in Kombination mit Wassereinlagerungen und möglichen weiteren Auffälligkeiten an vielen Organen wie Nieren, Leber und im schlimmsten Falle auch mit Krampfanfällen. Für das Kind kann es zu Problemen bei der Versorgung über die Plazenta kommen, was dann zu Wachstumseinschränkung, Frühgeburt und hier im schlimmsten Fall auch zum Versterben im Mutterleib führen kann. Es kommt auch häufig zu Spätfolgen: Bei der Mutter steigen die Risiken besonders für eine spätere Herzerkrankung, aber auch Risiken für weitere Erkrankungen wie Diabetes, Nierenerkrankungen und weiter bestehender Bluthochdruck. Inzwischen weiß man, dass Kinder , die im Mutterleib einer Präeklampsie ausgesetzt waren auch ihr Leben lang ein hohes Risiko für die Entwicklung von Bluthochdruck, Übergewicht und Diabetes haben, also Erkrankungen die die gesamte Lebensführung beeinflussen.

Welche Risikofaktoren gibt es?

Das Präeklampsiescreening

Im Rahmen des Ersttrimesterscreenings in der 12. – 14. SSW kann über verschiedene Faktoren das individuelle Risiko der einzelnen Schwangeren an Präeklampsie zu erkranken genau berechnet werden.
Hierzu wird eine Doppleruntersuchung der uterinen Arterien (Gebärmuttergefäße), der Blutdruck und ein Blutwert (PLGF, plazenta growth faktor) sowie die Vorgeschichte der Schwangeren ausgewertet.
Liegt das berechnete Präeklampsie Risiko > 1 : 100 empfiehlt es sich mit ASS 150 Milligramm jeden Abend bis 36 + 0. SSW vorbeugend zu behandeln.
Wichtig ist, dass der Beginn der ASS-Einnahme vor der 17. SSW liegt, bei späterem Beginn der Vorbeugung wird kein Erfolg mehr erzielt.
Die Wirkung und die Senkung des Risikos für die Präeklampsie mit allen Folgen ist seit vielen Jahren bekannt. Eine sehr wichtige Studie, der sogenannte ASPRE Trial aus dem Jahr 2017, hat gezeigt, dass bei regelmäßige ASS – Einnahme die Entwicklung der sehr schweren frühen Präeklampsie vor der 32. Woche um 89% gesenkt werden kann, die PE vor der 34. Woche kann um 82% gesenkt werden und die PE vor der 37. Woche immerhin noch um 62%.
Die Vorbeugung der Präeklampsie bei auffälligem Präeklampsiescreening durch die einfache Gabe von ASS ist sehr hilfreich und kann zahlreiche weitere Folgeerkrankungen für die werdende Mutter und die betroffenen Kinder reduzieren.
Wir verweisen hier auch zur weiteren Information auf den Podcast von Dr. Fotiadis.

Für noch mehr Informationen

Hören Sie den Podcast von Dr. Fotiadis.

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